Schnittmuster selber machen durch Abpausen eines vorhandenen Kleidungsstücks: 9 einfache Schritte für perfekte Ergebnisse

In der Welt des Nähens kann das Erstellen von Schnittmustern sowohl ein kreatives als auch ein praktisches Unterfangen sein. Das Anfertigen von Schnittmustern von Grund auf ermöglicht unendliche Anpassungsmöglichkeiten, eine perfekte Passform und die Möglichkeit, deine einzigartigen Design Ideen zum Leben zu erwecken. In diesem Leitfaden werden wir uns mit den Feinheiten der Schnittmustererstellung befassen, indem wir ein vorhandenes Kleidungsstück abpausen, eine Technik, die als "Rub-Off"-Mustererstellung bekannt ist. Mit den richtigen Werkzeugen, Techniken und einem scharfen Auge für Details kannst du deine Lieblingsstücke in individuelle Schnittmuster verwandeln, die auf deine Maße und Stilvorlieben zugeschnitten sind. Einen umfassenden Überblick über andere Methoden für perfekte Maßkleidung finden Sie in unserem Artikel wie man ein Schnittmuster erstellt.

Materialien und Werkzeuge zur Herstellung von Schnittmustern

Bevor wir Schritt für Schritt erklären, wie man Schnittmuster herstellt, sollten wir die Materialien und Werkzeuge zusammenstellen, die du benötigst:

  1. Kleidungsstück zum Nachzeichnen: Wähle ein gut sitzendes Kleidungsstück, das dem Stil und der Passform entspricht, die du dir für dein Schnittmuster wünschst.
  2. Schnittmusterpapier: Hochwertiges Schnittmusterpapier oder ein großes Blatt Papier eignet sich gut zum Durchpausen. Du findest Schnittmusterpapier in den meisten Stoff- oder Bastelgeschäften. Wenn du kein Papier findest, kannst du auch Druckerpapier zusammenkleben, um eine größere Fläche zu schaffen.
  3. Stecknadeln und Gewichte: Zum Fixieren des Kleidungsstücks und des Schnittmusterpapiers.
  4. Markierungswerkzeuge: Schneiderkreide, Tintenmarker oder sogar ein Pausierrad können für die Übertragung von Mustermarkierungen hilfreich sein, aber du kannst auch einen Bleistift verwenden.
  5. Lineal, Kurvenlineal und Maßband: Sie sind unerlässlich, um die Genauigkeit bei der Herstellung von Schnittmustern zu gewährleisten.
  6. Schere: Eine Schere ist für das Zuschneiden des Schnittmusters und für alle notwendigen Änderungen unerlässlich.
  7. Pauspapier: Ein durchsichtiges Pauspapier, wie z. B. medizinisches Transparentpapier oder schwedisches Pauspapier, kann bei der Vervielfältigung von gebogenen oder komplizierten Design Elementen hilfreich sein.
  8. Grundlegende Nähutensilien: Nadeln, Garn und eine Nähmaschine für die Herstellung des fertigen Kleidungsstücks.

Schnittmuster selber machen Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1: Vorbereiten der Workstation

Richte einen sauberen, gut beleuchteten Arbeitsplatz ein und sorge dafür, dass ausreichend Platz ist, um bequem arbeiten zu können. Lege deine Materialien und Werkzeuge so aus, dass du sie leicht erreichen kannst. Lege dein Kleidungsstück auf eine ebene Fläche und halte das Schnittmusterpapier, die Stecknadeln, Gewichte und das Pausematerial bereit.

Schritt 2: Vorbereiten des Kleidungsstücks

Beginne damit, das Kleidungsstück, das du nachzeichnen möchten, zu untersuchen. Wenn es Abnäher, Biesen, Falten oder andere design Elemente hat, markiere diese mit Schneiderkreide oder einem anderen Markierungswerkzeug. Diese Elemente sind wichtig, um die Form und den Stil des Kleidungsstücks zu erfassen.

Schritt 3:  Kleidungsstück befestigen

Abpausen eines Kleidungsstücks
Halte das Kleidungsstück flach und ausgebreitet.

Lege dein Kleidungsstück flach auf die Arbeitsfläche und achte darauf, dass es keine Falten wirft. Verwende Stecknadeln oder Gewichte, um das Kleidungsstück zu fixieren, damit es sich während des Aufzeichnens nicht bewegt. Das Kleidungsstück sollte straff, aber nicht gedehnt sein.

Schritt 4: Abpausen der Hauptteile

Schnittmuster abpausen
Papier, das auf das Kleidungsstück gelegt wird, um die Hauptschnitteile nachzuzeichnen

Legen Sie das Schnittmusterpapier neben dem Kleidungsstück aus und wählen Sie ein Hauptmusterteil aus, das Sie zuerst nachzeichnen. In der Regel ist dies das vordere oder hintere Miederteil, ein Hosenbein oder ein Rockteil vorne oder hinten. Heben Sie die übrigen Teile des Kleidungsstücks vorsichtig an und klappen Sie sie zurück, sodass nur das ausgewählte Teil zum Nachzeichnen frei liegt.

Lege das Schnittmusterpapier über den freiliegenden Teil des Kleidungsstücks und richte die Kanten des Papiers an den Nähten und Kanten des Kleidungsstücks aus. Verwende Stecknadeln oder Gewichte, um das Papier zu fixieren, damit es flach und glatt aufliegt.

Zeichnen nun mit einem Pausentool (z. B. Schneiderkreide) den Umriss des Kleidungsstücks sorgfältig auf das Schnittmusterpapier. Achte dabei besonders auf Abnäher, Falten oder Schnittlinien und übertrage diese genau auf das Papier. Wenn das Kleidungsstück eine vordere oder hintere Mittelnaht hat, müssen auch diese erfasst werden. Dies ist einer der wichtigsten Schritte, die dein Schnittmuster ausmachen werden, also sei vorsichtig und genau.

Wenn du Abnäher, Falten oder andere Biesen in deinem ursprünglichen Kleidungsstück hast, markiere die Stelle und die Richtung des Abnähers/der Falte auf deinem Papier, damit du später die Weite hinzufügen kannst.

Schritt 5: Hinzufügen von Nahtzugaben

Abpausen für Schnittmuster
Nahtzugaben zum Schnittmuster auf dem Papier hinzufügen

Nachdem du das Hauptschnittmusterteil abgepaust hast, ist es an der Zeit, Nahtzugaben hinzuzufügen. Nahtzugaben sind der zusätzliche Stoff um das Schnittmuster herum, der das Nähen und Versäubern der Kanten ermöglicht. Die Standard-Nahtzugabe beträgt 1 cm (3/8 Zoll), aber du kannst sie nach Belieben anpassen. Hier kann es hilfreich sein, mehr Nahtzugabe hinzuzufügen, damit du, falls du dein Kleidungsstück falsch abgepaust hast, immer noch die Möglichkeit hast, mehr Breite hinzuzufügen. Verwende ein Lineal, um die Nahtzugabe um die abgepausten Linien herum zu messen und zu markieren. Dieser Schritt ist wichtig, um sicherzustellen, dass dein Schnittmuster vollständig und fertig zum Nähen ist.

Schritt 6: Vervollständigung zusätzlicher Teile

Abpausen des Kleidungsstücks
Kopieren zusätzlicher Schnittteile
Wie paust man eine Schnittmuster ab
Markiere wichtige Details, wie die Position der Taschen

Wiederhole das Abpausen und Hinzufügen von Nahtzugaben für alle verbleibenden Schnitteile des Kleidungsstücks. Gehe systematisch und gründlich vor und stelle sicher, dass du alle Teile erfasst, die für die genaue Nachbildung des Kleidungsstücks erforderlich sind. Vergesse nicht, jedes Schnittmusterteil zu beschriften, damit es leicht zu identifizieren ist.

Schritt 7: Abnäher, Biesen und Falten

Verwende ein Maßband oder ein Lineal, um die Tiefe der Falten oder Abnäher zu messen. Füge diese Weite zu deinem Papierschnittmuster hinzu, indem du die im vorherigen Schritt markierte Linie aufschneidest. Öffnen das Schnittmuster und füge ein Stück Papier in der von dir gemessenen Breite hinzu.

Schritt 8: Teste dein Muster

Bevor du dein neu erstelltes Schnittmuster zum Zuschneiden des endgültigen Stoffes verwendest, solltest du ein Testkleidungsstück aus günstigem Musselinstoff anfertigen. Dieser Schritt, der oft als "Anfertigung eines Probeteils" bezeichnet wird, ermöglicht es dir, die Passform und das Design deines Schnittmusters zu beurteilen. Eventuell erforderliche Änderungen kannst du auf dem Musselin vornehmen, bevor du den ausgewählten Stoff zuschneidest.

Schritt 9: Zuschneiden und Nähen

Wenn du mit deinem Musselin zufrieden bist, kannst du den Stoff anhand des fertigen Musters zuschneiden. Folge den Anweisungen des Schnittmusters und deinen Nähkünsten, um dein individuelles Kleidungsstück zusammenzusetzen. Vergiss nicht, zusätzliche Markierungen oder Knipse von deinem Schnittmuster auf den Stoff zu übertragen, um eine korrekte Ausrichtung während der Konstruktion zu gewährleisten.

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